Sehnsucht, Zweifel und Hoffnung in den Stimmen

Teilnahmende des Chorseminares 2023 (Fotos: Dietlinde Liedtke)

"Od tir'eh od tir'eh - Kama tov yihiyeh - Bashana bashana haba'ah - „Nächstes Jahr, du wirst sehn, ist vorbei aller Krieg und der Friede kehr ein in dein Herz” diese Frieden-herbeisehnenden Zeilen bestimmten in diesem Jahr das landeskirchliche Chorseminar, das vom 23. bis zum 25. Juni im Kloster Frenswegen stattfand.

Zum allerersten Mal ohne Beschränkungen durch die Corona-Pandemie trafen sich die Singenden ohne Maske und Abstand, um gemeinsam aus vollem Herzen ihrer musikalischen Leidenschaft nachzugehen. Doch ein anderes Thema begleitet die Singenden nach wie vor: der Krieg in der Ukraine. Noch immer ist kein Ende des Konflikts in Sicht, keine Verhandlungslösung war erfolgreich. So gab Kirchenmusiker Hauke Scholten die Anweisung: „singt dieses Lied voll Sehnsucht und Hoffnung, aber es schwingt auch ein leichter Zweifel mit”. Hoffnung und Sehnsucht auf eine bessere Zukunft, auf Frieden, auf eine Heimat, auf Sicherheit und der mitklingende Zweifel, ob und wie das möglich sein soll. „Der Herr baut Zion wieder” - aber wie und vor allem wann? „We return” - aber wie kehren wir zurück zur Liebe, zu Wahrheit und zueinander? „Bashana haba’ah” - wie kann im nächsten Jahr alles wieder gut sein? Und doch unter all den Zweifeln bleibt die Hoffnung.

Abschluss fand das Seminar am Sonntag in einem musikalischen Gottesdienst in der Klosterkirche Frenswegen. Maike Ogrysek (Pastorin aus Nordhorn) predigte zu Sehnsucht, Zweifeln und neuer Hoffnung und das landeskirchliche Gesangsensemble untermalte den Gottesdienst musikalisch.

Termin für das nächste landeskirchliche Chorseminar: 7. - 9. Juni 2024 ebenfalls im Kloster Frenswegen

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